Gedicht von 1980

Zeitgerinnsel

Der Einsamkeit Flügel – lautloser Tod
In mattem Weh erliegen – entgehst du,
Wenn du der Erinnerung lebst. Im Dunkel
Der Zeit wachen Auges siehst du
Dem Rinnen wartend zu. Auffliegen Vögel,
Blicke der Liebenden, fern
Bist du ihnen und sie
Kennen deine Nähe nicht.

Das alte Lied verklingt, im Ohr hast du
Die fremden Weisen. Auf dem Beton da
Riecht rasender Gummi unter dir.
Was ist Zeit in der Zeit? Fährst auf Straßen,
Gehst zu Steinen, die hohe Mauer deckt
Ungeliebte Stille, und darüber
Duften die Robinien