Archiv für den Monat: Februar 2015

Altern

Manchmal macht Altsein richtig Spaß.

Ich kann tun, was ich möchte, fas keine Vorschriften mehr, dazu nehme ich mir die Freiheit. Wenn die blöden Depressionen endlich in der Sonne hinschmelzen, lache ich ihr zu und sage „Danke, Klara, freut mich, dass wir noch da sind!“

Meine Meditation heute wurde durch den lieben Anruf der Tochter unterbrochen: „Macht nix, ich kann mich soundso nicht streng konzentrieren und muss immer mal neu beginnen.“

Beide Abkömmlinge darf ich heute erwarten und noch eine Dienstleistung dazu, denn der Sohn wird die Deckenleuchte anbringen, die seit Weihnachten hier steht. Heute ist Valentinstag, die Tochter wird das feiern.  Für mich wird wohl keiner ein Geschenklein haben, aber was bedeuten schon herzlose Gaben. Auf die kann man wirklich verzichten.

Natürlich: ich werde mich selbstliebend mit einer Blume beschenken! Mal sehen, wie teuer das Medizinschränkchen wird und ob dann noch genug zum Leben für die nächste Woche bleibt. Sonst ist das Selbstliebepäckchen vielleicht nur der Duft einer besonderen Speise. Letzte Woche hatte ich auf nichts Appetit, aber heute …

So fröhlich, wie ich heute bin, möchte ich einmal sterben – in der Sicherheit, dass dann alles Schlimme vorbei sein wird und ich ein Teil des Lichts sein werde. Dass ich dann sagen kann: „Klärchen, ich komme:“

In finsterer Nacht

Das dunkle wogen der wolkengebirge
Überfällt mich mit wildem woy
Heim in mein häuschen am waldesrand
Zieht die sehnsuchtswelle in mir
Vergebliches träumen – lass bitterkeiten
Nächtliche stille wellt aus

Sieh – die birkenweiße leuchtet auf
Im scheinwerferlicht eines wagens
Menschen kommen heimgefahren
Von ihren festen und feiern – fegen
Mit ihrem lachen leises grau
Über schwarzgrelle herzeinsamkeiten

Sanfte nebelschwaden stranden
Hinter geschlossenen lidern