Ich arbeite an einem neuen Seidenbild und hoffe, dass es schön wird.
Heute erreichte mich wieder einmal eine frohe Botschaft: Eine Nichte, von deren Leben ich nichts mehr weiß seit sie etwa 14 Monate alt war, hat mir hier über WordPress geschrieben.
Ich bin jetzt die Ahnenfrau, die man fragen kann – obwohl ich meinem Sohn alle wichtigen Dokumente überlassen habe, was mich jetzt schon reut, denn er hat nie Zeit, wenn ich etwas davon haben möchte. In Zukunft wird er noch weniger Zeit haben, weil jetzt ein zweites Kind unterwegs ist bei seiner Lebensgefährtin. Wahrscheinlich wird es diesmal ein Mädchen. Aber die Umstände sind ziemlich beängstigend. Ich hoffe so sehr, dass es am Leben bleibt, dass ich mein zweites Enkelkind noch erleben darf…
Die Unwetter der letzten Tage haben ganz schön gewütet in einigen Teilen Deutschlands. Während hier in Bad Homburg seit den frühen Morgenstunden die Sonne scheint, hat es in Franken gewittert, wie ich über Skype erfuhr.
Gestern holte ich mir aus der Bibliothek wieder zwei Romane, diesmal auch einige CDs mit Filmen. Falls ich abends beim Fernsehen wieder nur Fußball angeboten bekomme – huch!
Liebe Tante Gerel, mir fällt gerade noch ein: Könnte ich auch ein Symbol zu meinem Namen bekommen? So wie du die Malpalette hast? Wie macht man das? Ich hätte ja gern ein Buch oder eine Flöte. Liebe Grüße, Kerstin
Vielleicht ist auch das, was uns im Leben zufällt, Gesetz.
Das schrieb Hanns Cibulka einmal in seiner kleinen Erzählung „Swantow“. Also scheint uns manches zufällig oder eben „verrückt“, was längst für uns vorgesehen war. Das wird mir gerade wieder richtig bewusst!
Beim weiteren Suchen nach Abraham Calov habe ich festgestellt, dass es auch in der Staatsbibliothek Berlin Schriften von ihm gibt. Und sogar in meiner Musikabteilung wurde ich fündig. Da gibt es ein englischsprachiges Buch „The Calov Bible of J. S. Bach“, das 1985 erschien. Na sowas!
Ja, liebe Kerstin, das ist immer noch wahr! Viele von uns DENKERN möchten, dass etwas von ihnen bleibt. – Manchmal tröste ich mich selbst damit, dass ich sehr viel an meine Kinder weitergegeben habe. Könnte ja sein, dass sich niemand ernsthaft für das interessiert, was ich alles geschrieben habe. Und glaube mir: Es hat sich über die Jahre eine Menge angesammelt!
Schön, dass sich unsere Gedanken schon begegnet sind, bevor wir uns wiedergefunden haben!
Jetzt steige ich immer tiefer in die Calow-Familiengeschichte ein. Es macht mir sehr viel Spaß! Da kann man sich echt „verzetteln“. (Eine Kollegin sagt dazu immer „verzaubern“, was hier auch viel besser passt!)
Der Urahn Abraham Calov (1612 – 1686) hat eine illustrierte Bibel herausgegeben. Ausgerechnet Johann Sebastian Bach hatte ein Exemplar davon in seiner Bibliothek und viele handschriftliche Eintragungen vorgenommen. Bei den Bach-Spezialisten aus aller Welt heißt sie „Calov-Bibel“ oder „Bach-Bibel“. Dieses Exemplar wanderte durch die Welt und liegt heute in der Bibliothek des „Concordia Seminary“ in St. Louis/Missouri.
Ich liebe schon immer die Musik von Johann Sebastian Bach, habe viel von ihm geflötet und in der 10. Klasse sogar eine Jahresarbeit über sein Leben und Wirken geschrieben.
Wie verrückt ist das denn alles???
Ja, liebe Kerstin, der Abraham Calovius hat mich vor Jahren auch mal intensiv interessiert. Damals war ich im Archiv in Merseburg, wo es ca 70 Streitschriften von ihm gab, alles Latein, also nicht lesbar für mich.
Unser jüngster Bruder und seine Frau und Kinder wollen ja unbedingt Familienähnlichkeiten festgestellt haben! Außer, dass ich auf meiner Meinung beharre, wenn mich jemand nicht mit anderem überzeugen kann, finde ich keine Ähnlichkeit (einige nennen das „streitsüchtig!).
Natürlich ist Bach riesig! Ich hab ja in Wittenberg die Johannis-Passion und das Weihnachtsoratorium mitgesungen. War seit dem 9 Lebensjahr dabei. Das mit dieser Bibel wusste ich nicht. Wie heißt es so schön: „Man wird alt wie ´ne Kuh und lernt immer noch dazu.“
Verrückt? Merkst Du erst jetzt, dass das ganze Leben auf dieser Welt irgendwie „verrückt“ ist?
Ganz schön verrückt, stimmt schon!
Liebe Tante Gerel, ich hab mich ein bisschen auf deiner Homepage umgeschaut. Da du auch als Trauerrednerin tätig bist, möchte ich dir ein Gedicht schicken, das ich mir in meiner Jugend in mein Sprüchebuch eingeschrieben habe und das auch heute noch so wahr ist.
Hildegard Jahn-Reinke
Zuletzt
Gehen? Ja –
aber es müsste
irgendwo am Weg
ein Blühen bleiben,
das man ausgestreut hat,
und ein Wort,
eingeritzt,
das stillstehen lässt,
für einen Augenblick,
um Atem zu holen.
Und wenn einer aufschaut und denkt,
es ist heller geworden,
so müsste
man auch
mitgemeint sein.
Liebe Blogger-Grüße von deiner Kerstin
Schön!!!