Archiv für den Monat: Dezember 2015

Heute letzter Tag von 2015

Es ist soweit: Das Jahr ist sozusagen „gelaufen“.

Positiv:

Der Umzug geschafft. Schon einigermaßen gemütlich, gestern noch Bilder aufgehängt / geändert.

Tochter gut erreichbar …

Läden für notwendige Einkäufe erreichbar.

Zwei soziale Kontakte hergestellt. (in Strickladen und Straßenbekanntschaft Lehrerin und durch sie ersten syrischen Schüler zwecks Nachhilfe)

Auf verschiedenen Internetplattformen angemeldet, die ich reihum besuche.

Liebe Kontakte über WordPress durch Lesen von Blogs.

Negativ:

Kein Baumarkt zu Fuß erreichbar.

Cityläden zu teuer für mich.

Post und Aldi ziemlich weit und noch keine Jahreskarte für Bus! (Darum muss ich meine Kraft für die Einkaufsgänge verschwenden, statt gemütlich in den schönen Parkanlagen zu wandeln.)

Im Haus oder Wohnanlage keine Kontakte … (Die bisherigen gemischt zwischen angenehm und unmöglich!)

Sohn und Enkel mit Familie weit weg.

Ziemlich einsam hier…

 

 

 

30.12.2015

Abschiede
Auf geheimnisvolle Weise –
ohne, dass Sinn man erkennt –
unerbittlich und leise
werd ich von allem getrennt,
was das Schicksal mir jemals geschenkt.

In einem sanften Kreise –
unwissend geh ich und fremd –
immer neu auf die Reise,
beklemmend ungehemmt,
was mich ernüchtert und kränkt.

Und wenn ich mal etwas preise,
weil ich glaube, es sei ein Geschenk,
unerbittlich und leise
geht es vorbei und wird fremd.
Sag mir doch, wie man es fängt;

nichts ist zu halten, der Herbst verging
mit all seinen Farben und Formen,
mit Wärme und leichtem Wind.
Steht da die eine der Nornen
die Schere gezückt neben der, die noch spinnt?

Mein Lebensfaden – wie lange
wird noch zu spinnen sein?
Mir ist um das Herz so bange.
Elend bin ich und allein.
Was kommt? Was soll´s? Was muss sein?

Wie schaffe ich das noch alles,
was ich mir vorgenommen.
Wer hülfe im Falle des Falles?
Wird alles vergeblich verkommen,
für den Hades geschrieben sein?

Hoffnung quält mich und Grübeln.
Nebel statt Sonnenschein,
Düstergedanken verübeln
mir Heitersein. Wie bin ich klein,
wehrlos, getrieben, getrennt.

Ich selbst habe das ersonnen,
wollt mich vom Grausen befrein,
und in das Helle kommen
wieder unschuldig sein.
Habe neue Schuld aufgeladen.
Wie groß ist der Schaden?
Ich weiß nicht, wo ich noch willkommen bin,
ob es weiter geht und wohin…

 

Julius der Einsame
(Ich bin der Gesuchte, aber ich gebe mich nicht zu erkennen.)

Erdling! Der Lichtwächter in der Zeitenbiege schaut gelangweilt zu, wie du dein Limit überschreitest und genervt aufgibst. Sieh deine Grenzen an; um sie überschreiten zu können, musst du mit dem Universum verbunden sein. dort ist die Fülle ohne suchen. Schlau sein ist nichts – Verbindung ist alles.
Glaub ja nicht, dass es einen einzigen Menschen gibt, der alles das geben kann, was du brauchst: Frau, Hure, Begleiterin, Kummerkasten – Zuspruch, Coach, Manager, Geldgeber, Bankverwalter, Ausstatter und Putzfrau.
Wie auch ich Waibling, weiselartige Göttin, Frau der Erde, Geheimnisträgerin, Mutter, Filou, Empfängerin mit Antennen weit über Durchschnitt, eingegrenzt durch ADHS, versagend oft, aber nicht verzagend, nicht fand, was notwendig gewesen wäre. Und war immer wieder voller Hoffnung! Habe nicht aufgegeben! Umsonst! Es findet dich, oder es kommt vielleicht nie.
„Mitzuwirken ist nicht Überhebung“, aber nicht genug. Es reicht nicht über dich hinaus. Der Schmerz, die Demut, der Humor – alles nur prächtige Hilfsmittel. Die Ausmessung des Alls, der Möglichkeiten, der Erfahrungen – alles begrenzt in deiner kurzen Lebenszeit. Bevor du dessen gewahr wirst, gehst du in die Vergänglichkeit über – Zeit ist Zellsterben, weiter nichts. Im liebenden Universum gibt es keine Zeit – du stirbst an der Zeitenbiege, der Schrankenwärter schaut gelangweilt zu. Deine Seele löst sich und beginnt den Taumel neu in einem Geburtszyklus von Werden und Sein, Versuch und Irrtum, Anfang und Ende…
Du wirst es nicht wissen, was du bist, sein könntest, bleiben? Die Sehnsuchtslieder, alt sind sie und ewig. Menschen unterm Sternendach der Welt können sich nicht trösten. Melancholieverdammte Verschwender der Ressourcen, wohlwollend gelitten noch vom liebenden Universum, von Gaia, die schmollt und fiebert.

Vegan leben

Im Veganen Zeitalter wird es keine „Tiere“ mehr geben, denn wir alle sind Erdlinge.. Wir werden uns als gleichberechtigte Lebewesen erkennen, mit unserer, der jeweiligen Art entsprechenden Bedürfnissen und Verhaltensweisen.
Wir werden uns liebend, lernend und mit offenen Herzen
begegnen… ohne Angst vor Verletzung, denn niemand wird es mehr nötig haben, andere zu verletzen, weder durch Worte noch durch Taten.
Das ist meine Hoffnung.

Geändert

Ach, heute treffe ich auch auf die andere Calow-Familie, denn meine Tochter lud ihren Bruder ebenso wie mich ein, ohne es mir vorher zu sagen. Das freut mein Herz. Alle Geschenke können mit. Auch das Geburtstagsgeschenk, das gestern die Adressatin nicht erreichen konnte. Wird sich jeder über meine kleinen, selbstgefertigten Dinge freuen? Ich kann es nur hoffen.

 

Der Look für den 25. wird doch das neue Kleid sein. Die gekaufte Weste, die ich änderte für meine Bedürfnisse, konnte ich fertigmachen und werde sie anziehen können. –  Ist es überhaupt wichtig, gut angezogen zu sein?

Es ist keine Maskerade, festliche Kleidung erhöht die Festlichkeit, die Stimmung wird ein wenig feierlicher. –  Ob mein Mann es würdigen kann, dass ich trotz allem etwas für ihn gestrickt habe? Wird er zynisch sein?  Dass meine Tochter sagte, er sei ein einsamer alter Mann, hat mich betroffen gemacht, weil ich immer nur das „Scheusal“ sehe, das mir in ihm begegnet ist, das säuft, schnarcht, den Hund wegen einer Kleinigkeit tritt und mir gesagt hat, dass es mich hasst…

 

Frieden sei mit uns und unserer Familie!

Heute 24.12. 2015

Heilig Abend

Es wird Tag in den Gassen.
Seid nicht grausam zu mir
denn ich kann euch nur hassen
hier im schlechten Revier.
Alles Koofmich-Getue
stinkt zum Himmel hinauf
und es raubt mir die Ruhe
für den Tagesablauf.

Wenn die Sonne emporsteigt
aus Wolken und Dünsten
bis sie wieder sich hinneigt
widme ich mich den Künsten.
Male, klebe und dichte,
was mein Herz mir befiehl,
dass ich hier nur berichte,
was mir keiner mehr stiehlt.

Es wird Nacht in den Stuben,
lasst den Frieden herein
und entzündet die Kerzen.
Ihr helllichter Schein,
er verwandelt in Buben
und Kleinmägdelein schön
alle Menschen im Herzen,
die das Weihnachts-Licht sehn.

Das Wunder des Friedens
könnten Kinder erflehn,
wenn mit brennenden Augen
unterm Christbaum sie stehn.
Ach, dass alle so werden,
wie die Kleinen es sind,
dann wär Frieden auf Erden
wie´s der Engel verkünd´t.


22.12. 2015

Noch zwei Tage. Gestrickt habe ich inzwischen alles. Jetzt muss ich noch die Fäden vernähen und durch leichtes Dämpfen die Form stabilisieren.

 

Aber die Weste für mich blieb ungestrickt. Ich werde das Festkleid also ohne Weste tragen müssen. Das ist nicht schön. Ich komme mir drin vor, wie eine Raupe, ein Regenwurm oder so etwas. Ein Hosentyp wie ich ohne Hüftausladung,  sieht halt in einem geraden Kleid nicht sehr vorteilhaft aus. Ich überlege, ob ich nicht einfach auf Hosen ausweiche stattdessen.  Schwarze Hose und festliche Bluse mit schwarzer Samtweste, die mit Goldperlen verziert ist – mein Klassiker.

Warum zögere ich?

Weil ich der Tochter gesagt habe, dass ich das Kleid zum Festschmaus tragen werde. Aber es liegt ja in meinem Ermessen. Sehen sie es halt ein andermal …

 

Die Kette dafür ist fertig, die Handtasche auch. Schuhe habe ich mir neu gemacht durch Farbe. Acryl ist praktisch, deckt gut und ist auch für Glattleder geeignet.  Diese Mühen waren nun doch umsonst. An Ausgehen ist auch nicht zu denken. Alle Ansätze haben sich zerschlagen, verduftet,  und die meisten Menschen haben ihre Partnerwahl getroffen …  Weihnachten rein mit Kindern und dem Enkel. Ob ich traurig bin? Na sicher! Gewünscht habe ich mir das anders.

 

 

Gedicht des Tages

Einsamkeit und Schwäche

 
Es ist wie es ist
Einsamsein tut weh
Da, unter dem vorderen Brustwirbel
Das Herz? Ganz körperlich
und doch die Seele
Schwingt sich immer wieder auf
stürzt ab wie Ikarus
Zerschmetter zwar, aber noch keine Leiche

 
Es wächst wie es ist
Schmerzen vergehen langsam
Das Lied, es klingt weiter
Das Leben singt
Heiter?
So oder so. Hörend, sehend,
blinzelnd, fühlen, schmecken –
trinken. Nur ein wenig – schlafen

 
Es ist was es ist

Ein Kindergrab

Schuld und Sühne

In den Nachrichten wird heute über den Prozess gegen den Vater berichtet, der wegen der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht gegenüber seinen beiden Kindern angeklagt ist. Diese waren durch den Fall des angeschlossenen Rasierapparates in die gefüllte Badewanne der Kinder gestorben.
Es berührt mich in tiefster Seele, denn einem solchen Prozess bin ich nur entgangen damals, weil alle drei im Haus anwesenden Erwachsenen bezeugen konnten, dass ich ihnen die Beaufsichtigung meines fast 13 Monate alten Bübchens ans Herz gelegt hatte, bevor ich den Weg zu der staatlich vorgeschriebenen und vom Betrieb beantragten Untersuchung beim Arzt angetreten hatte.
Das Leid um den Verlust eines geliebten Menschen wird dadurch ins Unermessliche gesteigert. Die Schuld, die man sich selbst geben muss, ist doch schon schmerzhaft genug.

 

So, jetzt bin ich etwas ruhiger. Die Nachhricht, dass das Gericht das Urteil der drei Jahre Haft wegen „fahrlässiger Tötung“ in zwei Jahre auf Bewährung abgemildert hat, aus den gleichen Gründen, die ich oben nannte, lässt ja doch auf mehr Gerechtigkeit auch in anderen Dingen hoffen.

 

Aber warum musste der Vater das Urteil erst anfechten, bevor es revidiert wurde???

Zeit der Bäume

In den Wäldern, an den Straßen
hocken Druden in den Bäumen,
tollen Hollen in den Sträuchern
zwischen Wurzeln und Gebüschen.

Manchmal lernen Kinder sehen
und mit ihnen Träume tauschen,
wenn sie in dem Blätterrauschen
unter Holderbüschen stehen.

Manchmal sind es Sonntagskinder,
die im Lärm der Städte wohnen,
sich in Zweigen Nester bauen,
Stamm und Blätter sorgsam schonen.

Manchmal, wenn Erwachsne trauern,
suchen sie die Kindheitsbäume,
wollen Rinde streichelnd schauern –
ahnungsvoll in jene Räume

der vergessnen Druden dringen,
denn das Lallen aus den Blättern
und das Hollenliedersingen
muss im Herzen weiterklingen.

Wenn die Eltern nicht mehr leben
kennt der Baum dich noch als Kind,
weil die Zeiten dieser Bäume
anders als die unsren sind.