Noch zwei Tage. Gestrickt habe ich inzwischen alles. Jetzt muss ich noch die Fäden vernähen und durch leichtes Dämpfen die Form stabilisieren.
Aber die Weste für mich blieb ungestrickt. Ich werde das Festkleid also ohne Weste tragen müssen. Das ist nicht schön. Ich komme mir drin vor, wie eine Raupe, ein Regenwurm oder so etwas. Ein Hosentyp wie ich ohne Hüftausladung, sieht halt in einem geraden Kleid nicht sehr vorteilhaft aus. Ich überlege, ob ich nicht einfach auf Hosen ausweiche stattdessen. Schwarze Hose und festliche Bluse mit schwarzer Samtweste, die mit Goldperlen verziert ist – mein Klassiker.
Warum zögere ich?
Weil ich der Tochter gesagt habe, dass ich das Kleid zum Festschmaus tragen werde. Aber es liegt ja in meinem Ermessen. Sehen sie es halt ein andermal …
Die Kette dafür ist fertig, die Handtasche auch. Schuhe habe ich mir neu gemacht durch Farbe. Acryl ist praktisch, deckt gut und ist auch für Glattleder geeignet. Diese Mühen waren nun doch umsonst. An Ausgehen ist auch nicht zu denken. Alle Ansätze haben sich zerschlagen, verduftet, und die meisten Menschen haben ihre Partnerwahl getroffen … Weihnachten rein mit Kindern und dem Enkel. Ob ich traurig bin? Na sicher! Gewünscht habe ich mir das anders.