Archiv für den Monat: April 2015

Des wahren Lebens Ahnung

Wissend, nichts zu wissen,
nur zu ahnen, was da ferne winkt,
alles so zu missen,
was den Weisen im Geiste klingt,

was sie, wo auch immer schon erfahren,
wo sie, wann auch immer schon mal waren,
wie sie es sahen, was sonst keiner kennt,
woher sie hörten, was den andern fremd.

Des wahren Wissens Ahnung streift mich oft.
Zu lernen schau ich Leben an und Buch.
Solang ich lebe, habe ich gehofft,
dass altern weise werden heißt, nicht Fluch.

Des wahren Lebens Ahnung wirkt im Geist,
im Kampf um Wahrheit – Wissen gegen Lügen-
Erschrecken lähmt mich oft: Gelogen dreist
und fett wird in den Medien, die uns betrügen,

wissend um Lug und Trug
mit Absicht aufgebläht und hitzig.
Hört auf! Es ist genug!
Stinkende Glossen sind nicht witzig.

Das wahre Leben in der Städte Gassen
ist anders grausam. Die uns wissen lassen,
was fernen Ländern – Menschen – grad geschieht:
Ist Konkurrenz und Krieg, die man dort flieht.

Des wahren Lebens Ahnung treibt zur Flucht
aus Hunger, Durst, Armut und Sucht.
Doch, was geschieht das ähnelt sehr
Dem schwarzen Genozid im Mittelmeer.

Weißrosa Blütenbäume

(Doch, er ist im Anmarsch)

Frühling lässt sein rosarotweißblaues Band

wieder flattern und die Düfte

reißen uns aus Winters Hand

in die sonnenwarmen Lüfte.

Grün, so grün sind manche Wiesen

und die Gänse grasen dort,

die das Mädel sehr verdrießen,

die sich sonnen wollte an dem Ort.

Lachend sehn es alte Männer

auf den Bänken, wahre Kenner,

raten ihr nach weiter oben,

wo mit Ball die Jungen toben.

Doch das Mädel zieht ´ne Schnute,

eh es/sie lachen kann, die gute.

Blödel, blödel her und hin,

Frühling gärt durch Herz und Sinn…

 

 

 

Einmal war ich eine Geborene

Nun bin ich immer wieder eine Gewordene. Von Tag zu Tag ändert es sich, das Innere, die Haut, das Wesen. Nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen

Das Auge nimmt nicht alle Veränderungen wahr. Gefühle trügen.  Die unheimliche Versuchung der Anpassung Vergangenheit? Leben ohne Sinn und Ziel? Leseunlust! Schreibverklemmung. Malphobie. Schlafes Bruder suchen …

Sich selbst nicht kennen, nicht mögen, nicht aushalten wollen. Stunden, Tage – allein.

Als Kind habe ich mich oft versteckt. Dazu gehörte nicht viel. Welcher Erwachsene schaut schon hinter den Kachelofen, in oder auf den Kleiderschrank?  Damals war ich gern verschwunden.

Draußen kletterte ich auf die Bäume und wurde dadurch unsichtbar, konnte aber hören und sehen, was darunter vor sich ging.

Wenn ich an einer Hauptstraße wohnen würde, könnte ich aus dem Fenster schauen.