Archiv für den Tag: 3. Dezember 2015

Komisch

Gibt mein elektrischer Wecker Impulse ab, wenn drei gleiche Ziffern nacheinander angezeigt werden? Da wache ich nämlich oft auf. Heute war es zum Beispiel 3.33 Uhr, aber ich bin auch schon 1.11 usw. „geweckt“ worden.
Als ich gestern an meine Kindergeschichten dachte beim Stricken, fiel mir die Überschrift „Bilbim und Kexslordel“ wieder ein. Beim Suchen fand ich später ein altes Hörspiel von mir mit diesem Titel für Erwachsene, aber es lässt sich kindgerecht nacherzählen. Dabei lagen wirkliche Kindergeschichten: „Tanzmäuschen Zauberspiegel“, „Katz Isabell die Schöne“ (allerdings in Reimen geschrieben), „Die Wickenkönigin“, „Dürrapsch und Dickus“ und „Prachtlilien“. Außer am Tanzmäuschen müsste an allem noch mal gearbeitet werden. Trotzdem ein hilfreicher Gedanke und Fund!
Ausgerechnet heute, wo ich nüchtern zum Blutzapfen bei der Hausärztin bestellt bin, wachte ich schon kurz nach 5 Uhr hungrig auf. Bleibt nichts anderes übrig, als bis dahin zur Sättigung zu trinken. Offensichtlich benötigt man auch an einem glücklichen Tag viele Kalorien zur Bewältigung.

Hier der Text der gereimten Geschichte.

Katz Isabell, die Schöne
Katz Isabell ist jung und schön, hat seidenweiches Fell
und ihre grünen Augen leuchten im Dunkeln hell.
Grad wie auf alten Bildern Ägyptens Königin
trägt sie den schwarzen Lidstrich der Streifentigerin.
Gestreift ist auch ihr Rücken hinunter in den Schwanz.
Weiß ist des Schwanzes Spitze, weiß sind die Pfötchen ganz.
Weiß auch
ihr Bauch.
Das Kind trippelt und tippelt hinter ihr her,
streichelt und schmeichelt ihr sehr.
Isabell
leckt ihr Fell.
Die Mutter stellt die Schüssel hin,
Milch ist drin.
Kätzchen leckt und schleckt sie leer.
„Miau! Will mehr!“
Das Kind bittet die Mutter:
„Gib der Katze Futter.“
Die Mutter streicht dem Kind das Haar
und macht ihm klar:
„Katzen müssen hungrig bleiben, damit sie Mäuse fangen.
Isabell ist tüchtig. Brauchst nicht um sie zu bangen.“
Kaum ist die Mutter aus der Tür, springt Isabell zum Tisch
und maust sich aus dem Einkaufskorb ein gutes Stückchen Fisch.
„Naschkatz, lass ab,
aber im Trab!“

Katz Isabell, die Schöne, streicht durch das ganze Haus.
Im Keller, Hof und Garten kennt sie sich sehr gut aus.
Dann, unterm Dach, zum Mäusejammer,
kontrolliert sie jede Kammer.
Das ist ihr eigentliches Reich,
da spürt sie jedes Mäuschen gleich.
Hoch auf dem Dach spaziert sie, geborne Künstlerin,
entlang den First gelenkig bis zu dem Schornstein hin.
Dort liegt sie in der Sonne auf Schornsteinfegers Brett,
der denkt, wenn er heraufsteigt: „Ach, wenn ich´s auch so hätt!“
Auch nachts, wenn´s Kind schon schlafend liegt, spaziert Katz auf dem Dach.
Dann jagd sie nicht nur Mäuse, sie schleicht den Katern nach.
Die singen ihr im Mondschein maunzend ein Liebeslied
bis ostwärts lichte Sonne hellrote Streifen zieht.
Und kritze-kratze
mit der Tatze
kratzt die Katze
früh um viere
an der Türe:
„Macht mir auf eh ich erfriere!“
Verschlafen kommt die Mutter, öffnet und sieht sie an.
Wie da die schöne Isabell schnurren und schmeicheln kann!
Sie streicht ihr um die Beine, begleitet jeden Schritt,
als wollte sie ihr sagen: „Nimm mich doch bitte mit!“
Die Mutter geht ins Bett zurück, die Katz springt gleich dazu.
„Nein!“ ruft die Mutter „Nein, jetzt lässt du mich in Ruh!“
Beleidigt schleicht die Katze
auf seidenweicher Tatze
zu ihrem gelben Kissen,
dort wird sie schlafen müssen.
Und wo liegt sie am Morgen? Im Bett zu Mutters Füßen.

Am nächsten Tag umschnurrt sie Nachbars Kinder groß und klein.
Im Schmusen und Anschmiegen will sie die Beste sein.
Katz Isabell, die Schöne, schreitet königlich einher,
hat rechts und links die Kater. Stolz ist sie, aber sehr!
Ratzputzli und der Mohrle, Peter von nebenan,
sie beißen sich und maunzen, so gut es jeder kann.
Da kommt ein großer Schwarzer mit einem hellen Fleck,
der scheucht die andern Kater in einem Nu hinweg.
Katz Isabell
springt ganz schnell
hoch auf´s Dach
dem Kater nach.
Die Brautschau ist beendet, die Hochzeit rasch vorbei.
Katz Isabell, die Schöne, hat vier Junge schon im Mai.
Wie freuen sich die Kinder, beschaun und streicheln sie
und möchten sie behalten: Maunz, Evelin, Schnurz und Mimi.
Den bunten Maunz hat Katrin. Maik nimmt sich Evelin,
die sieht schon aus wie Isabell mit dunklem Augenring.
Schnurz hat am Kopf des Vaters Fleck, sonst ist er schwarz wie Kohlen,
den wollen Jens und Jana sich am Wochenende holen.
Mimi, die allerkleinste, bleibt bei Isabell, der Schönen.
Da kann das Kind sie streicheln, füttern und verwöhnen.