Archiv für den Tag: 15. Juni 2015

Die Mücke im Bernstein

Dieses Buch von E. G. Stahl ist wirklich lesenswert!!!

Da ich gern an der Ostsee gelebt und sie so oft ich konnte besucht habe, hat mich die Beschreibung und Geschichte der Familien in Ostpreußen sehr gefesselt. Ein Ahn von mir soll in Königsberg studiert haben, bevor er in meine Heimatstadt als Professor der Theologie an die Universität kam.

Zitate aus dem Buch:

(Joachim Wisor überlegt-) „…das Menschenleben überhaupt. Die Natur, diese fremde fürchterliche Kraft. Ihm begann, vor ihr zu grausen, vor der kalten List, mit der sie ihre Geschöpfe, Mensch und Tier, dazu bringt, das ihnen aufgezwungene Dasein fortzusetzen und ständig zu erneuermn. Alles, was sie ihnen an Freude bietet, steht in Beziehung zur Lebenserhaltung, nur darauf kommt es ihr an. Freilich hat sie nichts dagegen, dass sich der Mensch einen Sinn für sein Dasein ausdenkt, eine bunte Seifenblase mit Hoffnungen und Ideen belädt und ins Nichts steigen lässt, dass er sich an ihr freut wie ein Kind und an sie glaubt wie ein Narr. Aber wenn es ihr passt, haucht sie das Schimmernde nur leicht an, und schon zerplatzt es und hinterlässt nicht einmal Trümmer, nichts.

Warum aber fürchten wir dann den Tod, …“

„Oder vielleicht lieben wir dieses sinnlose Sein, weil die Natur solche Liebe in uns hineinpraktiziert hat als zusätzliche Sicherung ihrer Absicht, die auf Lebenserhaltung geht. …“

„Mancher, dachte Joachim, hilft sich, indem er sich in eine Leistung einspannt, ein Ziel setzt, etwa alle Menschen sattmachen will, oder glücklich oder gut, vielleicht sogar alles miteinander, und möglicherweise auch noch die Tiere. Man könnte zerspringen vor Lachen über soviel Torheit.

Dennoch muss man so eine fixe Idee haben, sonst kann man das Leben nicht aushalten. …“