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Ich erinnere mich (3.)

Am Freitag, dem 16. Juli abends flanierten wir im Urlauberviertel von Quarteira und am Strand. Es war dort ein reges Treiben, viele, viele Menschen und laute Musik.
Als wir zurückfahren wollten, fanden wir das Auto nicht. Da ich mir an der Felsalgarve den Fuß verletzt hatte, konnte ich nicht mehr laufen und E. suchte es allein. Ich setzte mich auf einem zugemachten Großen Fenster auf die Fensterbank in Sitzhöhe. Nach einigem Warten und Schauen näherte sich mir an der Wand plötzlich eine riesige Kakerlake (8-10 cm) und ich sprang erschrocken auf. Sie „setzte sich“ genau auf meinen Platz, als gerade E. mit dem Auto zurückkam. Ich stieg ein und wir sahen die Kakerlake an der Hauswand aufsteigen als großen schwarzen Fleck.
Am nächsten Tag waren wir wie immer morgens am Strand. Abends wollte ich mir mal den berühmten Fado anhören und wir fuhren nach Albufeira. Dort fanden wir ein reiches Touristentrubelleben vor. Die Geschäfte hatten bis 22, einige sogar bis 24 Uhr geöffnet. Auf den Straßen empfingen uns bunte Stände mit Schmuck, Lederwaren, Spielzeug, Kleidung und Näschereien.

 

Am besten gefiel uns der Strand: Auf breitem weißen Sandstrand lagen Fischerboote, einige weiter draußen und romantisch beleuchtet. Treppen überwanden die Mauer, auf der wir sitzen und hinausschauen konnten. An beiden Seiten türmten sich die Häuser übereinander an den Bergen wie Spielzeug auf einer Modelleisenbahnplatte. Ein uriger, festungsartiger Bau war noch und noch einmal aufgestockt und in drei Ebenen bis auf die luftige Dachterrasse mit Restaurantgästen besetzt, unten schauten die Köche aus den Küchenfenstern.

 

Überall erklang andere Musik, mal life, mal Radio, schummerige Bars und leere Kneipen wechselten mit belebten Plätzen und im Freien essenden und trinkenden Menschen. – Gegen 23.00 Uhr suchten wir uns am Rande des größten Platzes einen Tisch. Ich trank Bier, E. Wein und später kam ein schmackhafter Salat, Fisch für mich, Fleisch und ein Kaffee für E. wurden bestellt. (Zum Schluss merkten wir, dass dies ein teurer Spaß war, aber während des Essens wussten wir ja noch nichts davon.)

 

Dann begann auf dem Platz eine große Truppe mit englischer Musik, die E. gut gefiel. Mehrmals schauten wir am Steakhus Pampas vorbei, wo der Fadosänger singen sollte, aber er kam nicht. Die Musik vom Platz wäre auch zu laut gewesen. Wir schauten noch einmal bei dem schönen Plätzchen am Meer vorbei, ich war traurig, keinen Fado gehört zu haben, aber wir fuhren dann durch die endlich kühler werdende Nacht zurück auf den Monte Seco.