Schlagwort-Archive: gnadenlose Raucher

Sonne und Regen

Sie lügen immerzu

Seit ich desöfteren im PC fernsehe, ist mir aufgefallen, dass in den Filmen die Menschen sich laufend gegenseitig belügen. Von den sogenannten „Notlügen“ angefangen, wenn sie im unrechten Moment angerufen werden, bis zu dreisten Verneinungen tatsächlicher Geschehnisse ist alles vertreten.

Gehen Leute in der Realität auch so miteinander um???

Ich kann das nicht fassen, es erscheint mir einfach absurd und ohne jede Rechtfertigung zu sein. Um das eigene Wohlbehagen nicht zu gefährden, tische ich doch niemandem Lügen auf!

Die Höflichkeitslügen – auch sie dienen der Bequemlichkeit, denn sie beschwichtigen unangenehme Leute, damit sie nicht merken, dass sie unwillkommen sind. – Ich gelte wahrscheinlich als unhöflich, denn ich gehe lieber wortlos meiner Wege, als dass mir solche Lügen über die Lippen kommen.

Da gibt es jemanden in meinem Leben, der mir das Lügen unterstellt hat. Ohne jede Nachfrage nimmt er zu unrecht an, dass ich mich so verhalte, wie es allgemein üblich zu sein scheint. Meine Bedürfnisse wurden nicht nur unterschätzt und unterschlagen, sondern sogar verhöhnt und als „entartet“ bezeichnet. Als würde ich mit Absicht ein gemütliches Beisammensein mit Bekannten in einer Gaststätte beenden wollen, nur, weil mir nach einer Stunde stillsitzen die Füße unruhig sind und ich aufstehen und herumgehen muss. Mir tat außerdem das Sitzfleisch weh. Ich war entgeistert und empört, dass ich die kleine Gruppe „gesprengt“ haben soll mit meinem Verhalten.

Wie weit können andere Menschen gehen, mit ihrem Unverständnis? Was erfinden sie bei sich, um auf solche Annahmen zu kommen?

ADHS als Aufmerksamkeitsbedürfnis zu bezeichnen, mit Lob- und Ruhmsucht gleichzusetzen, Hochsensibilität nicht zu sehen, nicht zu akzeptieren, dass ich leicht zu treffen bin mit sarkastischen und zynischen Bemerkungen, dass es mir Übelkeit erregt, wenn jemand mich zu etwas zwingt, weil jede Aufregung eine Erregung ist, ob nun positiv oder negativ bewertet von anderen – es ist mir einfach unverständlich… Ich fühle mich so wehrlos, so gnadenlos untergebuttert! Geht es denn anderen in ähnlicher Lage nicht ebenso?

Das Leben hat Licht und Schatten – mir allerdings kommt es so vor, als lebte ich permanent nur auf der Schattenseite in Beziehungen. In der Natur finde ich beides, Sonne und Regen, sie gehören dazu, damit kann ich mich abfinden. Aber immer wieder nur verkannt zu werden, das tut weh.

Die Stehauf-Frau Gerel behält trotzdem so gut es geht ihren Humor. Sobald ich das Haus verlasse und auf die Straße trete, laufen mir die Tränen und die Nase – zu starke Reize überall. Die vorübergehenden Raucher erregen mir Übelkeit – die ganze Stadt scheint voller Raucher. Bevor sie in den Bus einsteigen zertreten sie noch rasch die angerauchte Zigarette oder manche lassen sie einfach fallen. Derganze Bus stinkt dann, aber man ist gezwungen, das zu ertragen.

Manchmal fürchte ich mich einfach vor der Welt da draußen