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gesunde Mitwelt

Global Challenges Network Hans-Peter Dürr Fortsetzung 3

Fortsetzung 3
Global Challenges Network
Hans-Peter Dürr „FÜR EINE ZIVILE GESELLSCHAFT“
„MÖGLICHKEITEN MENSCHLICHER ZUKUNFT
VISION EINER ÖKOLOGISCH NACHHALTIGEN; SOZIALEN; LEBENSWERTEN ZIVILISATION

Letzter Satz war:
„Die Natur kann nämlich ohne uns leben, aber wir nicht ohne sie und ihr auf der Erdoberfläche speziell ausgeprägtes Ökosystem, in das wir hineingewachsen und eingepasst sind.“
„Es erscheint offensichtlich: Ohne eine Änderung der Rahmenbedingungen und Spielregeln der von uns heute dominant praktizierten Wirtschaftsweise kann keines der uns heute bedrängenden Probleme – die Friedenssicherung, der Ressourcenschutz, die Mitweltverträglichkeit und die Herstellung und Bewahrung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Ausgewogenheit zwischen den Menschen und den Völkern – langfristig gelöst werden. Bei der jetzigen wachstumsorientierten Wirtschaftsweise lassen wir nämlich irrtümlicherweise die wesentliche und notwendige Einbettung des Menschen in seine natürliche Mitwelt außer Acht. Und warum? Weil wir aus der beobachteten relativen Robustheit des in vier Milliarden Jahren stetig gewachsenen und hoch ausgetesteten Ökosystems der Erde den fatalen Fehlschluss ziehen, die Umwelt sei ein unendlich ergiebiges und unendlich nachsichtiges Medium, aus dem wir nach Belieben Ressourcen für unsere wachsende Produktion und unseren üppigen Lebensstil entnehmen und in das wir am Ende alle dabei entstandenen Abfälle folgenlos abkippen können. Dieser Unverstand bringt uns immer mehr in Bedrängnis, was sich in wachsenden Schwierigkeiten an beiden Enden des nicht geschlossenen Ressourcen-Zyklus anzeigt:
– eine rasante Ressourcenerschöpfung durch rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Lagerstätten und zunehmende Stoffdurchsätze wegen sinkender Wirkungsgrade;
– stetige und durch höhere Stoffdurchsätze beschleunigte Anhäufung toxischer, noxischer1 und radioaktiver Abfallprodukte, die unsere Böden, Gewässer und Atmosphäre belasten und zu einem Schwund der Artenvielfalt, Waldsterben und Klimaveränderungen führen
Ähnlich wie bei einem gesunden Körper, den wir vermöge eines differenzierten und leistungsfähigen Immunsystems getrost Krankheiten aussetzen und dadurch seine Gesundheit sogar noch weiter stärken können, so läuft dies alles relativ glimpflich ab, solange die äußeren Eingriffe nicht zu massiv oder für das System zu fremdartig werden.

  • 1) noxische = laut Wikipedia Noxe schädigendem Einfluss. Für den Menschen können die unterschiedlichsten Elemente noxisch sein: Physikalische Einflüsse Extremtemperaturen Mechanische Traumata (scharfe…)2 KB (158 Wörter) – 15:09, 12. Apr. 2016
    WDR-Neuron (Wide-dynamic-range-Neurone) sind Neurone, die mit geringer Entladungsfrequenz auf nicht-noxische Reize (beispielsweise Druck) reagieren. Sie haben grundsätzlich einen afferenten
    857 Bytes (71 Wörter) – 22:55, 20. Mai 2015
    • Thermorezeption Sie werden meist auch durch andere schmerzhafte oder gewebeschädigende (noxische) Reize wie starken Druck aktiviert und daher den „polymodalen Nozizeptoren“21 KB (2.329 Wörter) – 14:16, 16. Mär. 2016
  • Naturgesetzlichkeit und Gestaltungsmöglichkeit
    Die Kenntnis der Naturgesetze verschafft uns prinzipiell die Möglichkeit, die Zukunft nach unseren eigenen Wünschen zu gestalten und die von uns angestrebten Ziele letztlich zu erreichen. Es ist diese Möglichkeit, die Wissen zu einem Machtfaktor macht und uns die Vorstellung vermittelt, die Natur letztlich völlig >>in den Griff<< bekommen zu können. In begrenzten Bereichen gelingt uns dies ja auch wirklich. Die konsequente Verfolgung dieses Weges hat dem Menschen in der Tat ungeahnte Einflussmöglichkeiten verschafft. In diesem Zusammenhang ist aber eine wichtige Erkenntnis der modernen Naturwissenschaft: Der Wissenschaft sind prinzipielle Grenzen für die Vorhersage und Festlegung des Zukünftigen gesetzt: Die Welt ist nicht wie ein mechanisches Uhrwerk, das, einmal angestoßen, auf bestimmte Weise nach festen Gesetzen abläuft. Die Zukunft ist prinzipiell offen, die Schöpfung nicht abgeschlossen. Diese prinzipielle Offenheit sollte nun nicht nur negativ als Behinderung aufgefasst werden, weil zukünftige Ereignisse nicht mehr sicher vorhergesagt und arrangiert werden können, diese eingeprägte Offenheit hat im Gegenteil eine gewichtige positive Seite: Sie schafft letztlich erst die Möglichkeit für eine freie und verantwortungsvolle Gestaltung, auf die wir Menschen so stolz sind. Dass wir diese Gestaltungsfreiheit …“ Fortsetzung folgt