Archiv für den Tag: 11. November 2015

Mit 17 sagte ich, ich sei 100 Jahre alt

Jetzt mit 72 fühle ich mich wieder so, jedoch alt und schwach. Die Sonne scheint – aber die Bastelei für den Geburtstag meines Enkels dauert länger, als ich vermutete.
Doch gestern hatte ich die große Freude, dass eine ehemalige Arbeitskollegin, die ebenfalls ihrer Kinder wegen jetzt nicht weit von mir lebt, mir einen Fleurop-Gutschein sandte. Den habe ich sofort umgesetzt und zwei Töpfchen rote Scheinbeeren für den Balkon gekauft, die lachen mich nun von draußen an in der Sonne.

Mein Mittagessen ist mir nicht so gut geraten wie sonst. Vielleicht sollte ich jetzt das Sinclair-Haus besuchen, was ich schon heute morgen tun wollte eigentlich?

Die Ausstellung im Sinclair-Haus ist zwar interessant – doch der immer wieder anders dargestellte Weltraum macht mich noch einsamwer.
Um mich an etwas Bekanntem zu erfreuen, suchte ich die evangelische Kirche gegenüber (Erlöserkirche) auf. Und war entsetzt: Kalte, mohammedanisch anmutenede Pracht empfing mich, glänzende Muster-Mosaiken, ein metallenes Kruzifix auf dem Altar, selbst das Altarparament fast farblos grau oder silbern. Abstoßend das Ganze!!! Keine warmen Farben, keine Heiligenscheine oder andere Farbigkeit, den Künstler möchte ich auf eine psychische Guiliotine ketten, der einem das antut.

Zu Hause malte ich weiter die Dankeschön-Karte für meine ehem. Kollegin. Dann machte ich mir die Haare, aß mein Abendbrot und ging noch einmal los zum Briefkasten. Als ich die Karte einsteckte, war es fünf Minuten vor der allabendlichen Leerung. So könnte die Karte morgen schon dort sein im günstigsten Fall.
Weil ich nicht sofort heim wollte, bummelte ich noch die Luisenstraße aufwärts und bog in die Waisenhausstraße ab. Da, vor der Kirche ein Kindergewimmel mit Lampions, mit denen sie den Martinsumzug mitgemacht hatten. Sie aßen Nikoläuse aus hellem Teig – können die hier keine richtigen Lebkuchenmänner backen? Einen weißen Nikolaus habe ich zuvor noch nie gesehen! Staune echt! Und beneide die Großmütter, die mit den Chaisen der Enkel und Laternen unterwegs sind!!!

Im Internet ein Dankeschön von S. für Herbstgrüße aus dem Sommerbesuch bei ihr. Sonst keine persönlichen Nachrichten. Bei WordPress wieder ein englischer Kommentar. Mein Sohn hatte mir schon den letzten nicht übersetzt. Mein Englisch lässt mich dran verzweifeln … Ich glaube, diesmal ist es etwas Medizinisches, jemand will mir Tabletten empfehlen.

Na Prost Mahlzeit, wird ja immer schöner. Wird man auf WordPress auf Krankheiten gescheckt???