Archiv für den Tag: 25. April 2016

Verzaubert

Irgendeine Magie stürzte sich auf mich:
Ich sehe Töne, höre Farben, rieche Sonne,
kann Bässe fühlen, Rhythmen schmecken –
Feuer rast in den Därmen – das hört nicht auf.
Hitze flammt in den Schatten,
meine Füße wirbeln wie Wind,

meine Augen schmachten in Melodien,
muss den Regen kosten, der silbern glänzt,
denn er kommt vom Mond,
mich an einen starken Baum schmiegen,
Gras essen und goldenen Mais.
Mein Kopf dröhnt vom roten Wein,

dunkles Brot liegt in der Strohschale.
Knoblauchduft drückt auf die Ohren,
Erde schmilzt wie Butter im Mund –
Genug des Lärmens – magisch
bricht alles zusammen.

Heilige Ruhe legt sich
wie ein marineblaues Tuch
über mich …

Gedicht des Tages 25.04.2016

Über den Wolken

Über den Wolken ist der Himmel immer blau.
Über den Wolken bin ich keine kleine Frau.
Über den Wolken da ist niemand ganz allein.
Über den Wolken werd ich niemals einsam sein.

Lieder klingen überall, laut und leise
geht der Schall himmelwärts
Lachen und auch weinen oft
wird zu Liedern und man hofft
so vergeht der Schmerz.

Über den Wolken bindet uns das blaue Band.
Über den Wolken gehn die Menschen Hand in Hand.
Über den Wolken ist wohl immer Sonnenschein.
Über den Wolken gibt es nicht mehr dein und mein.

Unter den Wolken schaffen Menschen Tag und Nacht,
denn im Denken hat die Arbeit Macht.
Glüht die Sonne fern am Himmelszelt
oder scheint nicht, weil grad Regen fällt,
ruhn die Hände von des Tages Müh.
Doch Gedanken kreisen spät und früh:

Über den Wolken gibt es nicht mehr deins und meins.
ÜBER DEN WOLKEN, DA IST ALLES EINS.