Die herrlich verrückte Welt 7.

Wenn ich nicht mehr zeigen muss. Sie lacht und zieht ihn nach oben und bis ganz unters Dach. Die Treppe ist so schmal, dass sie dann nicht mehr nebeneinander gehen können. Oben muss sie erst die vorgestrichene Holzplatte wegnehmen, bevor sie das Bild von der Erde an der Wand holt und auf die Staffelei stellt.
Sie schauen beide stumm darauf, jeder mit den eigenen Gedanken beschäftigt.
Ich darf sie nicht überrennen!
Er soll meine plötzliche Geilheit möglichst nicht merken. Das mögen vernünftige Leute nicht.
Gefällt es dir?
Was?
Na das Bild.
Oh, ja. Es strahlt Freude aus und ist witzig. Da, die blaue Perücke an der Gardinenstange. Das ist die vom Clown und – überhaupt alles.
Danke. Du bist einfach fantastisch. Dachte kurz, dass deine Gedanken weit fort sind.
Sie sind ganz bei dir. Deine Nähe … Ist einfach schön.
Eine Etage tiefer: Du schläfst hier. Nicht mal einen Fernseher hast.
Brauch ich nicht, gucke manchmal Voranzeigen im Netz, ist ja meist nicht mal spannend. Wirkliches Leben ist nicht so langweilig wie die ewigen Dreiecksgeschichten und Eifersuchtsszenen. Neulich das ältere Pärchen, den Film hab ich mir dann doch runtergeladen.
Wo der erst so frech ist und sich später entschuldigt?
Sie nickt.
Hat mir auch gefallen. – Es fällt mir schwer, jetzt zu gehen, muss wohl sein.
Warum eigentlich? Fragt sie sich.
Eigentlich sind wir doch erwachsen.
Wir sind doch erwachsen. Sie sprachen es im Chor.
Ganz leise wendet er sich vom Treppenabgang zurück und sie fallen sich lachend in die Arme. Es geht ganz rasch und leicht, sie fühlen sich miteinander wohl.
Ach, im ersten Rausch –denkt sie noch. Dann kann sie nur noch fühlen…

Es ist immer noch dunkel, da streichelt er schon wieder ihren Arm, dann die Brüste und den Bauch. Sie ist sofort hellwach. Ihr Mund sucht seinen. Sie versinken erneut ineinander, stöhnen, ergießen sich.
Du bist so herrlich weich. – Und du bist so muskulös und schlank. Andere bäucheln schon heftig in deinem Alter.
Plötzlich denkt er, dass er ihr ein Bäuchlein machen möchte und lacht.
Lachste mich aus?
Nein.
Mal ehrlich, warum lachst du?
Ich dachte dran, dass wir kein Kondom benutzt haben.
Finn, hast du Kinder?
Das erzähle ich ein andermal. Passt jetzt nicht her.
Aber du hast an Kinder gedacht?
Möchtest du keine?
Im Garten ist noch der Sandkasten, in dem ich früher gespielt hab, wenn ich hier war. Ist nur abgedeckt, weil ich es nicht übers Herz brachte, ihn abzubauen.
Wollen wir den bevölkern?
Du hast Nerven, und das in der ersten Nacht!

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