Vorfrühlingserwachen
Im Kurpark erste Primeln
rosa, weiß und gelb
wetteifern mit Winterlingen.
Die Schatten der kahlen Bäume
windbewegt, lebendig.
Auf der Brücke
das schöne Metallgeländer
geschmückt mit Schlössern
von Liebenden, mit Namen
eingravierte Treueschwüre.
Möge uns der Glaube daran
über dürftige Gefühle täuschen!
Träume sind schön.
Wenn sie verflogen sind, kommt
Hoffnung auf neuen Frühling.
Erwachen aus Farbennebeln –
Wolken sanft rosig angehaucht,
Morgensonne und Mond zugleich –
Vögel beginnen zu vögeln.
Könnte ich doch ihr Lied singen …
Mangel
Der Sperling auf der Stuhllehne
draußen im Park, bat mich um Krümel,
aber meine Taschen und meine Hände
waren leer. Er neigte den Kopf, sah mich an
und schwänzelte vor dem Abflug.
Dann saß ein Spatz auf dem Stockbogen
meines Balkons und pickte am Meisenknödel.
Ich war glücklich…
Vollmond
Erwachend fühle ich
das Vollmondlicht auf meinem Gesicht.
Unmöglich, die Gedankenmühle
zum Stillstand zu zwingen.
Drehen, drehen und immer wieder
zurück schwingen auf alte Sicht.
Neues kommt nur, wenn
ich es erschaffe. Dann kann
das Alte abklingen, vergehen.
Schöpfertum und Fantasie
beflügeln meine Schritte.
Wider alte Gedankengänge,
die Hände tun – Versuch und Irrtum –
Wiederholung anders nötig. Bis es hält
helfen Klammern aus Metall am Holz.
Festigen im Kopf geht schwere