Heute 24.12. 2015

Heilig Abend

Es wird Tag in den Gassen.
Seid nicht grausam zu mir
denn ich kann euch nur hassen
hier im schlechten Revier.
Alles Koofmich-Getue
stinkt zum Himmel hinauf
und es raubt mir die Ruhe
für den Tagesablauf.

Wenn die Sonne emporsteigt
aus Wolken und Dünsten
bis sie wieder sich hinneigt
widme ich mich den Künsten.
Male, klebe und dichte,
was mein Herz mir befiehl,
dass ich hier nur berichte,
was mir keiner mehr stiehlt.

Es wird Nacht in den Stuben,
lasst den Frieden herein
und entzündet die Kerzen.
Ihr helllichter Schein,
er verwandelt in Buben
und Kleinmägdelein schön
alle Menschen im Herzen,
die das Weihnachts-Licht sehn.

Das Wunder des Friedens
könnten Kinder erflehn,
wenn mit brennenden Augen
unterm Christbaum sie stehn.
Ach, dass alle so werden,
wie die Kleinen es sind,
dann wär Frieden auf Erden
wie´s der Engel verkünd´t.


22.12. 2015

Noch zwei Tage. Gestrickt habe ich inzwischen alles. Jetzt muss ich noch die Fäden vernähen und durch leichtes Dämpfen die Form stabilisieren.

 

Aber die Weste für mich blieb ungestrickt. Ich werde das Festkleid also ohne Weste tragen müssen. Das ist nicht schön. Ich komme mir drin vor, wie eine Raupe, ein Regenwurm oder so etwas. Ein Hosentyp wie ich ohne Hüftausladung,  sieht halt in einem geraden Kleid nicht sehr vorteilhaft aus. Ich überlege, ob ich nicht einfach auf Hosen ausweiche stattdessen.  Schwarze Hose und festliche Bluse mit schwarzer Samtweste, die mit Goldperlen verziert ist – mein Klassiker.

Warum zögere ich?

Weil ich der Tochter gesagt habe, dass ich das Kleid zum Festschmaus tragen werde. Aber es liegt ja in meinem Ermessen. Sehen sie es halt ein andermal …

 

Die Kette dafür ist fertig, die Handtasche auch. Schuhe habe ich mir neu gemacht durch Farbe. Acryl ist praktisch, deckt gut und ist auch für Glattleder geeignet.  Diese Mühen waren nun doch umsonst. An Ausgehen ist auch nicht zu denken. Alle Ansätze haben sich zerschlagen, verduftet,  und die meisten Menschen haben ihre Partnerwahl getroffen …  Weihnachten rein mit Kindern und dem Enkel. Ob ich traurig bin? Na sicher! Gewünscht habe ich mir das anders.

 

 

Gedicht des Tages

Einsamkeit und Schwäche

 
Es ist wie es ist
Einsamsein tut weh
Da, unter dem vorderen Brustwirbel
Das Herz? Ganz körperlich
und doch die Seele
Schwingt sich immer wieder auf
stürzt ab wie Ikarus
Zerschmetter zwar, aber noch keine Leiche

 
Es wächst wie es ist
Schmerzen vergehen langsam
Das Lied, es klingt weiter
Das Leben singt
Heiter?
So oder so. Hörend, sehend,
blinzelnd, fühlen, schmecken –
trinken. Nur ein wenig – schlafen

 
Es ist was es ist

Ein Kindergrab

Schuld und Sühne

In den Nachrichten wird heute über den Prozess gegen den Vater berichtet, der wegen der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht gegenüber seinen beiden Kindern angeklagt ist. Diese waren durch den Fall des angeschlossenen Rasierapparates in die gefüllte Badewanne der Kinder gestorben.
Es berührt mich in tiefster Seele, denn einem solchen Prozess bin ich nur entgangen damals, weil alle drei im Haus anwesenden Erwachsenen bezeugen konnten, dass ich ihnen die Beaufsichtigung meines fast 13 Monate alten Bübchens ans Herz gelegt hatte, bevor ich den Weg zu der staatlich vorgeschriebenen und vom Betrieb beantragten Untersuchung beim Arzt angetreten hatte.
Das Leid um den Verlust eines geliebten Menschen wird dadurch ins Unermessliche gesteigert. Die Schuld, die man sich selbst geben muss, ist doch schon schmerzhaft genug.

 

So, jetzt bin ich etwas ruhiger. Die Nachhricht, dass das Gericht das Urteil der drei Jahre Haft wegen „fahrlässiger Tötung“ in zwei Jahre auf Bewährung abgemildert hat, aus den gleichen Gründen, die ich oben nannte, lässt ja doch auf mehr Gerechtigkeit auch in anderen Dingen hoffen.

 

Aber warum musste der Vater das Urteil erst anfechten, bevor es revidiert wurde???

Zeit der Bäume

In den Wäldern, an den Straßen
hocken Druden in den Bäumen,
tollen Hollen in den Sträuchern
zwischen Wurzeln und Gebüschen.

Manchmal lernen Kinder sehen
und mit ihnen Träume tauschen,
wenn sie in dem Blätterrauschen
unter Holderbüschen stehen.

Manchmal sind es Sonntagskinder,
die im Lärm der Städte wohnen,
sich in Zweigen Nester bauen,
Stamm und Blätter sorgsam schonen.

Manchmal, wenn Erwachsne trauern,
suchen sie die Kindheitsbäume,
wollen Rinde streichelnd schauern –
ahnungsvoll in jene Räume

der vergessnen Druden dringen,
denn das Lallen aus den Blättern
und das Hollenliedersingen
muss im Herzen weiterklingen.

Wenn die Eltern nicht mehr leben
kennt der Baum dich noch als Kind,
weil die Zeiten dieser Bäume
anders als die unsren sind.

Der Tod ist unterwegs

Er wird mit absoluter Sicherheit kommen:

Zu denen, die auf ihn warten müssen

Zu denen, die bereit sind

Zu denen, die sich darauf freuen, dass dann endlich Leid und Schmerzen ein Ende haben

Zu denen, die jetzt allein bleiben müssen und trauern. Manchmal folgen sie einem geliebten Menschen schnell, oft greift aber das Leben und sogar die Liebe noch einmla nach ihnen, damit sie sich besser trösten können

Zu denen, die das überhaupt nicht erwarten, aber deren Weg zu Ende ist (Vielleicht, weil in einer neuen Inkarnation eine Aufgabe auf sie wartet, die nur einzig und allein von ihnen gelöst werden kann)

Zu denen, die in ihrer Unrast ihr Herz überfordern

Zu denen, die in die Stille gegangen sind, um sich auf ihn vorzubereiten

Zu denen, die zu laut sagen, dass sie ihn nicht fürchten, kommt er plötzlich und mit Gewalt

Zu denen, die sich nie mit ihm befassen wollten

Zu denen, die vor Angst, gehen zu müssen im schönsten  Augenblick, körperlich und seelisch versagen

Zu allen kommt er, irgendwann…

Frieden

Die Friedenssehnsucht
alt ist sie und ewig.
Wenn sehnend Menschen nach den sternen sehn,
dann lächelt nur der Vater Mond ein wenig.
Er sah schon vieler Leute Saat aufgehn.
Er sah: Die Menschen schufen Republiken;
sie machten Krieg, sie bombten, schossen tot.
Sie teilen sich in vielerlei Rubriken
und schauen doch das gleiche Morgenrot.

Und unterm Sternendom verbinden
sich die Ideen auch von gut und böse –
nie gibt es eines nur allein.
Kann frau das Gute suchend finden,
kommt auch das Schlechte mit Getöse
und mischt sich frevelnd da hinein.
Nicht schwarz und weiß – grau und matt oft
ist was frau wünschte, wenn es kommt
meist völlig unverhofft.

Frieden zu finden für die Menschheit,
das bleibt wohl erst einmal ein Traum.
Behalt im Herzen ich das Wünschen, treu
mit gewohnter klarer Redlichkeit,
doch von alleine kommt es kaum,
obwohl ich schaue immer neu.
Nur lieben kann ich – ist das wenig?
Ich glaube darin bin ich König-
In

3. Advent

Zeit, zu singen:
Sind die Lichter angezündet
Erika Engel-Wojahn ( ∗ 1911 – † 2004)

Sind die Lichter angezündet,
Freude zieht in jeden Raum;
Weihnachtsfreude wird verkündet
unter jedem Lichterbaum.
Leuchte, Licht, mit hellem Schein,
überall, überall soll Freude sein.
Süße Dinge, schöne Gaben
gehen nun von Hand zu Hand.
Jedes Kind soll Freude haben,
jedes Kind in jedem Land.
Leuchte, Licht, mit hellem Schein,
überall, überall soll Freude sein.
Sind die Lichter angezündet,
rings ist jeder Raum erhellt;
Weinachtsfriede wird verkündet,
zieht hinaus in alle Welt.
Leuchte, Licht, mit hellem Schein,
überall, überall soll Friede sein.

Der Wunsch nach Frieden hat mein Leben immer begleitet. Eines meiner ersten Sonette endete: „….Frieden.
Sie müssen ihn erkämpfen, die, die lieben.“
Wie soll man das machen? frage ich heute. Was kann ich von hier aus tun? Den beschlossenen Einsatz der Bundeswehr abzulehnen, reicht ja nicht. Die schicken sie trotzdem, damit die Bombenziele besser gefunden werden, die ohne Zweifel immer auch die unschuldigen Familien treffen werden! Der Jammer in meinem Herzen wird nirgends gehört …

Ich komme mit WordPress nicht zurecht

Irgendwie habe ich mehrere Präsenzen, ohne sie aufrufen zu können. Die englische Version hilft mir nicht, die deutsche geht nicht drauf, wie ich es möchte.

Wenn mir nur jemand helfen würde!!!
Keiner hat Zeit für mich. Jeder ist mit sich selbst, seiner Familie, seinen Vorlieben und speziellen Freunden befasst.

Mein Englisch hilft mir hier nicht, alle Funktionen zu erfassen und zu nutzen, damit es so aussieht, wie bei anderen Usern.

Verzweifeln könnte ich dran!!!